PAKISTAN & Indien – Jubiläum & große Pläne
NEWS Update Oktober 2022
Wir sind immer noch total von den Socken und versuchen alle Eindrücke und Impulse erst einmal zu verarbeiten! Im letzten Monat hat sich wieder unglaublich viel getan, dass uns natürlich bis jetzt noch wahnsinnig beschäftigt und riesig freut! Wir versuchen es mal ganz konkret in drei Sätze zu packen:
1. Wir sind nun seit mehr als 3 Jahren mit dem Fahrrad auf Weltreise – unglaublich!
2. Wir haben die Grenze von Pakistan nach Indien überquert – in Land Nr. 21!
3. Wir realisieren bald unser Herzensprojekt – unser erstes Buch!
Doch erstmal zurück zu unseren letzten Tagen in Pakistan. Gerade der Norden mit seinem imposanten Gebirge beindruckte uns immer wieder. Nachdem wir über das zweithöchste Hochplateau der Welt und durch die Heimat von Himalaya Bären geradelt sind, ging es von Skardu ins wunderschöne Hunza Valley. Dort kosteten wir die besten Äpfel, Birnen und getrockneten Aprikosen in unserem ganzen Leben! Auch der Ausblick auf die Berge ringsherum war grandios. Ab und an hob sich ein komplett schneeweiß bedeckter Berg von den anderen ab. Die Einheimischen lachten uns oft aus, wenn wir berichteten, dass Deutschlands höchster Berg, die Zugspitze gerade so unter 3.000 Meter hoch ist. Denn in Pakistan steht nicht nur der K2 (höchster Berg Pakistans mit 8.611m), auch viele andere Gipfel mit jenseits der 7.000 Meter höher bereichern das unglaublich schöne Berg Panorama. Drei gewaltige Gebirgsketten treffen hier aufeinander – das Himalaya Gebirge, der Hindukusch und der Karakorum. Der 1.300km lange Karakorum Highway (KKH) verbindet Islamabad mit Kashgar in Westchina und ist die höchstgelegene asphaltierte Straße der Welt. Diese Straße einmal mit dem Fahrrad zu fahren, war für uns immer eine der großen Traumrouten auf der Reise. Das Gefühl dann tatsächlich dort zu sein, war unbeschreiblich, ja gewaltig! Hier kannst du übrigens unsere gesamte Route der Fahrrad Weltreise verfolgen.
Weil wir schon einmal in der Gegend waren, konnten wir nicht widerstehen und machten uns auf zum höchstgelegenen Grenzübergang der Welt und gleichzeitig dem Tor zur Seidenstraße. Diese Grenze von Pakistan zu China liegt auf dem Khunjerab Pass (4.800m). Natürlich wussten wir, dass seit Corona dieser Grenzübergang leider geschlossen ist und wir nicht hinüber konnten. Traf sich deshalb besonders gut, dass wir zwei sympathische Motorradreisende aus Lahore kennenlernten, die uns kurzerhand als Sozio hinten drauf mitnahmen. Ganz zufällig trafen wir die beiden ein paar Tage später wieder und weil das nun wirklich kein Zufall mehr sein konnte, beschlossen wir gemeinsam mit ihnen eine Reise ins Naltar Valley zu unternehmen. Diese Gegend ist für seine dramatische Landschaft bekannt. Diesmal allerdings ohne Fahrrad, dafür mit ihren beiden Motorrädern.
In den letzten 20 Ländern haben wir straßentechnisch ja schon viel erlebt und dachten, schlimmer kanns nicht mehr werden. Aber was sich im Naltar Valley „Straße“ schimpfte, war ungeheuerlich und zudem wirklich eine der anstrengendsten und gefährlichsten Etappen, die wir bisher unternommen haben. Der Asphalt war nach wenigen Metern Geschichte. Große Steine und Geröll bildeten den Weg. Immer mal wieder kamen Steigungen auf uns zu, wo selbst die Motorräder schlapp machten und wir absteigen und schieben mussten. Halleluja, waren wir in dem Moment froh, dass wir nicht mit unseren vollgepackten Reiserädern ausgerückt sind. Zumal die Reise ja den gleichen Weg wieder zurück ging. Das Terrain wurde sogar so schwierig zu meistern, dass wir auf einen Jeep mit Allradantrieb umsteigen mussten, weil ein Fahren mit Motorrad unmöglich wurde. Aber auch wenn alles so übel anfing, am Ende des Tals, ganz weit oben, erwartete uns eine große Überraschung: Zwei wunderschöne Seen. Der eine funkelte in strahlendem türkis blau. Der andere leuchtete in schillernden grünen Farben. Der perfekte Ort, um unser Jubiläum zu feiern! Denn genau an diesem Tag vor 3 Jahren, ließen wir unsere Familie, Freunde, die Komfortzone und alles andere hinter uns, um das Abenteuer unseres Lebens zu wagen. Unsere ergreifendsten, schönsten und prägendsten Momente über 3 Jahre Fahrrad Weltreise haben wir erst in unserem Kurzfilm veröffentlicht.
Anschließend ging es für uns weiter über den holprigen Shandur Pass (3.738m), wo jährlich das höchstgelegene Polo Festival Pakistans abgehalten wird, durch das Phandar Valley, durch das wunderschöne Hochgebirgstal Chitral und zurück über Islamabad nach Lahore. Nicht weit von der Stadt entfernt steuerten wir die Wagha Border an. Der Grenzübergang von Pakistan nach Indien, der für seine ungewöhnliche, militärische Grenzzeremonie bekannt ist. Dann war es soweit, nach etwa 1,5h Grenzbürokratie begrüßte uns Land Nummer 21 auf unserer Fahrrad Weltreise. Namaste Indien!
Ehrlich gesagt waren wir froh, dass wir zuvor durch Pakistan geradelt sind und so uns schon mal ein wenig einstimmen können. Dani war bereits ein paar Mal in Indien, er bezeichnete Pakistan liebevoll als „India light“. Und tatsächlich. Das Essen ist hier noch schärfer, die Gerüche noch intensiver, die Farben viel bunter, es gibt noch mehr Selfies und die Anzahl der Menschen ist unüberschaubar… Vor alle Eigenschaften welche ein Land ausmachen können, könnte man in Indien wohl das Wörtchen „viel“ davor setzen. Der Verkehr gleicht einem Chaos, so dass es für Radfahrer nicht gerade einfach ist, der Sicherheit wegen aufzufallen und sich durchzusetzen. Aber wie sagt man so schön: Mit jeder Herausforderung wächst man!
Wir radeln gerade durch die Region Rajasthan, wo wir schon einen Rattentempel mit mehr als 20.000 Nagern besucht haben, die pinke Stadt Jaipur und den Palast der Winde bestaunt und gerade mit Millionen Indern durch die Straßen Pushkars ziehen, um das berühmte Kamel Festival zu feiern. Eigentlich ist es eine Viehmesse, bei der vor allem Handel mit Kamelen betrieben wird. Allerdings sehen wir nicht so viele Kamele, da dieses Jahr die Tiere von einer Art Grippe heimgesucht werden. Auf der anderen Seite ist das Festival auch ein großes kulturelles Ereignis, bei dem nicht nur viele Marktstände aufgebaut und überall Street Food zu finden ist, sondern auch Fahrgeschäfte die Besucher anlocken. Wir hatten das Glück bei einer Zeremonie zusehen zu können, bei der sich die Inder unter anderem einer sogenannten heiligen Waschung unterzogen, um sich ihrer Sünden reinzuwaschen. Anschließend gab es ein tolles Feuerwerk, dass sozusagen den Abschluss des Festivals bildete.
Wir sind immer noch in Feierlaune, denn wie schon angedeutet, sind wir total aufgeregt! Drei Jahre nach dem Start unserer Reise haben wir es geschafft, eine für uns sehr bewegende und bedeutsame Etappe zu Papier zu bringen. Wenn alles klappt, veröffentlichen wir im Dezember dieses Jahres unser erstes Buch „Verreist, verfolgt, verheiratet. Eine abenteuerliche Rundreise durch Marokko“! Mehr Infos dazu gibt es hier: https://vaegabond.com/buch/ Dort findet ihr auch einen Blick ins Buch.
Wir würden uns total freuen, wenn ihr uns bei der Realisierung unseres Herzensprojekts unterstützen oder uns einen Teller Thali ausgeben möchtet, damit wir uns gestärkt durch den indischen Großstadt-Dschungel kämpfen können!
Wir sind schon so gespannt, was noch alles in Indien passiert und halten euch auf dem Laufenden!
Liebe Grüße von unterwegs
Melli & Dani
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Melli & Dani
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